Das kann man doch niemals alles gleichzeitig schaffen...

Das war meine Reaktion bei meiner ersten Fahrstunde.

Kaum saß ich in dem roten Golf, ging es los. Anschnallen. Sitz einstellen. Rückspiegel einstellen. Ist der Tank gefüllt? Hast du Platz zum Ausparken? Motor starten. Gas und Bremse finden. Kupplung langsam kommen lassen. Gleich 5 verschiedene Gänge! Schulterblick nicht vergessen. Knöpfe und Hebel für Licht, Scheinwerfer und Blinker. Und dann noch die Verkehrsregeln. Und das Umfeld nicht vergessen – Achtung, Fußgänger! Nicht zu schnell fahren. Aber jetzt Gas geben. Schalten bei soundsovielen Umdrehungen. Rechts vor links beachten. Und wie berechne ich noch mal den Bremsweg?
WHAT ?!

Zusätzlich erschwert wurde die erste Fahrstunde noch dadurch, dass meine Eltern und mein Freund aus dem Garten zuschauten. Und sich das Grinsen nicht verkneifen konnten, weil ich beim ersten Starten gleich den Motor abwürgte.

Keine Chance, dass ich jemals den Führerschein machen würde. Viel zu viele Dinge gleichzeitig – das kann man doch gar nicht schaffen.

So ähnlich kann es sich anfühlen, wenn man mit LinkedIn startet: Ein vernünftiges Profil anlegen – spannende Texte, die alle wichtigen Infos enthalten, und auch auf die Positionierung einzahlen. Beiträge veröffentlichen, bei denen niemand einschläft und die meine Expertise zeigen. Bilder, Videos, Slideshows? Was wird vom Algorithmus noch mal am besten bewertet? Achja, kommentieren soll ich auch noch. Und mir meine Profilbesucher anschauen. Und neuvernetzen. Begrüßen auch – aber bitte nicht mit 08/15-Nachricht, sondern individuell. Aber gleichzeitig auch das Gespräch in die richtige Richtung lenken. Ich bin ja hier für’s Business und nicht für den Smalltalk. Und dann schauen mir noch meine Freunde und ehemaligen Kollegen dabei zu… was die wohl denken? Und das alles am besten jeden Tag. Das kann man doch alles gar nicht schaffen.

Und doch… das mit dem Führerschein hat geklappt: wenige Wochen nach der ersten Fahrstunde hielt ich stolz den Lappen in den Händen.

Und heute? Manchmal frage ich mich, wie ich von A nach B gekommen bin. Die Hand- und Fußgriffe beim Autofahren sind mir in Fleisch und Blut übergegangen. Autofahren – käseleicht. Trotz des schweren Anfangs.

Versprochen: auch mit LinkedIn wird es leichter. Auch wenn dir am Anfang alles super viel und super komplex vorkommt. Die Übung macht’s. Und dann gehen dir die einzelnen Schritte auch ganz in Fleisch und Blut über. Und dann macht’s auch wirklich Spaß, wenn man von A nach B kommt!