Ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Selbständigkeit und als UnternehmerIn ist deine Sichtbarkeit. Wofür stehst du? Was ist dein Angebot? Wo liegt deine Expertise? All das müssen potenzielle NeukundInnen leicht finden können, damit sie ein neuer Auftrag hereinkommen kann. Dabei ist Social Media ein hervorragender Weg, sich online sichtbar zu machen. Aber was ist hier der richtige Weg?

Vorneweg: Den einen richtigen Weg gibt es nicht. Es gibt hier viele „Schulen“ und Methoden, wie man sich in Kanälen wie LinkedIn, Facebook oder auch TikTok und Co. präsentieren kann. Schon die Kanalauswahl ist ja eine strategische Entscheidung. Nicht jeder Weg passt zu jeder Zielgruppe und zu jedem Angebot. Und vor allem passt nicht jeder Weg auch zu jedem Selbständigen.

Wenn ich eines gelernt habe, in meiner eigenen Selbständigkeit, aber auch in der Zusammenarbeit mit meinen KundInnnen, dann dass der beste Weg der ist, in dem man sich selbst auch wohl fühlt. Gerade wenn man etwa als Coach oder Berater direkt mit seinen Kunden zusammenarbeitet, ist es nicht hilfreich, einen Marketing-Weg zu wählen, bei dem man sich verstellen muss – und dann unauthentisch rüber kommt. Der geneigte Leser merkt das schnell. Und – was noch viel schlimmer ist: Wenn man einen Weg gewählt hat, mit dem man sich selbst unwohl fühlt… und in der Folge dann einfach nicht geht. Da nutzt die beste Strategie nichts, wenn der innere Schweinehund vor jedem Post, vor jeder Vernetzungsanfrage ruft „ach lass doch“.

So ist Social Media auf leise Art entstanden. Wissend, dass es nicht jeden anspricht, wenn man lieber laut unterwegs ist. Aber für die leisen Menschen da draußen ein echter Gamechanger, der sie in die Sichtbarkeit bringt. Welche Gedanken stecken dahinter?

(1) Einen Counterpart zur lauten und marktschreierischen Welt setzen

Wenn man an Social Media denkt, fällt einem oft die Fakewelt von Instagram ein: mit geschönten Bildern, unrealistischen und gestellten Szenarien. Viel Blendwerk, das die Leser beeindrucken soll, wie erfolgreich der Post-Ersteller ist. Manchmal ist das sogar zutreffend, bei vielen Pseudo-Influencern aber nicht. Und auch in seriöseren Business-Kanälen wie LinkedIn macht sich eine recht marktschreierische Haltung breit. Auch hier sehen wir Erfolgsmenschen mit ihren Luxuskarossen, im Urlaub an Traumstränden oder mit anderen Statussymbolen, die uns versprechen, dass wir mit ihren Coaching-Programmen auch schnell zu sechsstelligen Umsätzen monatlich kommen können, um ihnen nachzueifern. Diese Art der Content Creation macht zwar nur einen kleinen Bruchteil der aktiven Nutzer aus, aber in der Lautstärke und Auffälligkeit springen sie einfach schnell ins Auge. Und oft – nicht immer! – ist da recht wenig Substanz dahinter.

Auf leise Art bedeutet für mich hier ein Gegengewicht zu setzen. Beiträge mit Mehrwert für meine Leser zu liefern. Mich authentisch zu präsentieren. Wertvolle Gedanken mit der Community zu teilen und mit ihr in einen echten Dialog zu treten. Das fällt vielleicht nicht sofort ins Auge. Aber es hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Und darum geht es mir: Dauerhaft gute Beziehungen zu Kunden und Interessenten aufzubauen, um einen wertschätzenden Austausch zu pflegen. Ohne dabei marktschreierisch zu glänzen, sondern von innen zu strahlen. Mit Substanz und Echtheit.

(2) Was sind die Alternativen zur Neukundengewinnung?

Ein zweiter Gedanke, der mich zu „Social Media auf leise Art“ inspiriert hat, ist die Frage nach der Alternative. Wie kommt man an neue Kontakte oder gar an neue Kunden? Diese Frage stellen sich insbesondere introvertierte Menschen oft mit leichten Bauchschmerzen. Es ist zwar nicht so, dass wir Menschen nicht mögen (auch wenn das Vorurteil vom menschenscheuen und schüchternen Nerd sich hartnäckig hält), aber auf neue Menschen zuzugehen fällt uns oft nicht leicht. Auf Netzwerkveranstaltungen, Konferenzen oder ähnlichen tun wir uns oft schwer, über oberflächlichen Smalltalk mit Fremden in Kontakt zu kommen. Ich erinnere mich an meine eigenen Versuche, wie ich auf solchen Events hilflos am Rand des Geschehens stand und den Einstieg nicht finden konnte. Einen besonders guten, oder gar kompetenten Eindruck habe ich da sicherlich nicht hinterlassen. Eine andere Alternative sind Cold Calls – und auch das machte mir immer Bauchschmerzen. Nicht nur, weil ich nicht gerne telefoniere… mir fehlt dabei einfach die Mimik meines Gegenübers. Auch weil ich niemanden belästigen will, in dem ich ihm erst noch lange erklären muss, wer ich bin und wobei ich glaube ihm helfen zu können. Verkaufstaktiken und Einwandbehandlung kann man zwar lernen und trainieren, aber das spontane schnelle Gespräch, bei dem ich nicht lange über die richtige Erwiderung nachdenken kann, liegt mir definitiv nicht. Vom Energiehaushalt ganz zu schweigen. Denn nach solchen Events oder auch einer Runde kalten Anrufen war ich zutiefst erschöpft und brauchte eine Auszeit. All das schien mit auf Dauer nicht zielführend.

Dagegen ist Social Media eine schon beinahe leichte Aufgabe: Ich kann in aller Ruhe meine Beiträge durchdenken, mich durch meinen Content mehreren Menschen gleichzeitig sichtbar machen und schon beinahe darauf warten, dass sie auf mich zukommen, wenn sie verstanden haben, was ich anzubieten habe. Und wenn das noch nicht reicht, kann ich mir selbst die geeigneten Kontakte heraussuchen und nach Gesprächsanlässen recherchieren. Die ersten Nachrichten sind asynchron, d.h. ich habe Zeit, mir eine gute Antwort zurechtzulegen und bin nicht in der Gesprächssituation überrumpelt. Gleichzeitig kann ich weiter über die Person recherchieren und mich tiefer einarbeiten. Wenn es dann doch zu einem ersten „echten“ Kennenlernen mit einem Interessenten kommt, ist die Situation schon vorgewärmt und wir können gleich tiefer einsteigen – das fühlt sich so viel angenehmer an!

(3) In Social Media können Introvertierte ihre Stärken voll auskosten!

Und am Ende des Tages können wir als leise Menschen in Social Media unsere Superkräfte zum Einsatz bringen.

🚀 Wir können uns gut vorbereiten. Strukturiert arbeiten ist unsere zweite Natur. Eine Social Media-Strategie zu erstellen – und auch durchzuhalten! – ist unsere leichteste Übungen (okay, beim ersten Mal brauchen wir vielleicht noch einen kleinen Schubs und etwas Anleitung)

🚀 Wir sind Experten in unseren Gebieten – Inhalte zu kreieren, die unseren Usern einen Nutzen bringen, fällt uns nicht schwer. Bei uns gibt es nicht nur heiße Luft, sondern echte Substanz.

🚀 Wir sind hervorragend in der schriftlichen Kommunikation. Kommen gut auf den Punkt, aber sind auch in der Lage, empathisch zwischen den Zeilen zu lesen. So klappen Vernetzungen und auch das Kontakte-Pflegen auch über den Messenger oder via Email sehr gut.

🚀 In der asynchronen Kommunikation können wir in Ruhe unsere Gesprächsstrategie vorbereiten: Recherchieren über den Kontakt, Analyse der Painpoints, Lösungsvorschlag unterbreiten.

🚀 Die 1:1-Gespräche, die dann zustande kommen, sind zwar weniger als bei Extrovertierten, aber auch weniger kalt. Sie sind vorselektiert. Und damit auch von Introvertierten hervorragend zu meistern. Denn wir wissen schon, dass gegenseitiges Interesse besteht, und können gleich tief in unser Thema einsteigen, Lösungen anbieten – und den Sack zu machen. 

Deine Superkräfte als Introvertierte

Social Media auf leise Art – taugt dir besonders dann, wenn du auch die leisen Töne in LinkedIn und Co. bevorzugst. Wenn du einen individuellen Weg wählen willst. Dich auf deine eigene Art (be)merkbar machen möchtest und echte Geschäftsbeziehungen mit deinen Kontakten pflegen willst.

Neugierig? Schreib mir gern eine Nachricht oder buch dir gleich einen Kennenlerntermin!

Ich freu mich darauf, dich kennen zu lernen!