Wecke das IntroverTIER in dir

Wecke das IntroverTIER in dir!

„Als Intro auf die Bühne? Das kannst du doch gar nicht.“ Und noch viel entscheidender: „Das willst du doch gar nicht.“

Bähm. Schon wieder eine Schublade geöffnet.

So oder so ähnlich mag sich mancher äußern, wenn es darum geht, dass du einen Vortrag halten sollst. Aber wie so häufig gibt es nicht nur schwarz und weiß. Nicht alle Introvertierten scheuen das Lampenlicht.

Als Intro auf die Bühne? – Na logo!

Denn es gibt durchaus Introvertierte, die auf die Bühne wollen. Mich zum Beispiel. Ich liebe es, über mein Thema zu sprechen. Die Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt zu stehen. Und auch den Applaus. Diese Selbstbestätigung nehme ich immer gerne mit. Und ich freue mich immer wieder, wenn ich Menschen etwas Neues, Spannendes erzählen darf. Bei einem Vortrag, oder auch bei einer Stadtführung. Auch wenn im Publikum richtig viele Menschen sitzen.

Damit das sich für mich gut anfühlt, müssen aber ein paar Rahmenbedingungen erfüllt sein

  1. Nur mit meinem Thema: Ich muss mich wohlfühlen, wenn ich im Rampenlicht stehe.. Ich steig nicht gerne „in die Bütt“, wenn ich nicht weiß wovon ich spreche. Und wenn ich die Schritte der Choreo nicht kann, bleibt der Vorhang besser unten. Sonst wird es für mich zum Krampf.
  2. Aufmerksamkeit qua Rolle: Als Introvertierte fällt es mir schwer, mir die Aufmerksamkeit zu „erarbeiten“. In Meetings, in größeren Runden zu Wort zu kommen, kostet mich große Überwindung. Diese Herausforderung habe ich als Speaker oder als Tourguide nicht. Dann ist mir die Aufmerksamkeit quasi institutionell zu gesichert. Dann kann ich munter drauf los quatschen
  3. Kein Zwang zum Smalltalk: Fachliche Gespräche im Anschluss an einen Vortrag, die in die Tiefe gehen, finde ich sehr bereichernd. Habe ich allerdings von vornherein das Gefühl, dass sich niemand wirklich für mein Thema interessiert und im Anschluss nur belanglose Gespräche entstehen, werde ich wieder Fluchttendenzen zeigen. Solange das okay ist bzw. ich mich nach eine gewissen Zeit zurückziehen darf, ist das fein.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, freue ich mich auf die Bühne, Fragen des Publikums und auch, im Anschluss neue Menschen kennen zu lernen. Wovon allerdings auszugehen ist: Den Rest des Tages werde ich mich zurückziehen und wieder Energie sammeln.

Was will ich damit sagen?

Introvertiert heißt nicht „vollkommen zurückgezogen“ und menschenscheu. Ich kenne einige Intros, die durchaus gerne mal die Rampensau geben. Und das auch wirklich genießen.

Vielleicht ist das auch bei dir der Fall? Steckt auch in dir ein IntroverTIER, das gerne im Rampenlicht steht?

Schreib’s mir gerne in die Kommentare!